Ein Beitrag von Marie Erbs Ørbæk, Leiterin der Programmabteilung, CPH:DOX
Wir von CPH:DOX begrüßen die Gründung der Dokumentale in Berlin und heißen ein neues Non-Fiction-Festival in der Familie willkommen. Je mehr Festivals Zugang zu einigen der besten Dokumentarfilme der Welt bieten, desto besser. Dokumentarfilme haben das Potenzial, unsere komplizierte Welt nicht nur zu beleuchten und zu untersuchen, sondern auch auf Veränderungen hinzuwirken, indem sie Schattenseiten der Gesellschaft aufdecken, von denen wir nicht wussten, dass sie existieren, und die Menschen hervorheben, die bei ihrer Aufdeckung eine Vorreiter*innenrolle spielen. Wir freuen uns daher, dass die Dokumentale eine Reihe von Filmen ausgewählt hat, die auch auf der diesjährigen CPH:DOX gezeigt wurden, und möchten And So it Begins, Black BoxDiaries und Soundtrack to a Coup d’Etat hervorheben. Bei allen drei handelt es sich um Filme, die nicht nur eine Welt oder einen Teil der Geschichte zeigen, die wir vielleicht bis lang noch nicht kennen, sondern uns auch Menschen vorstellen, die mit ihrem Engagement und Aktionismus mutig durchs Leben gehen.
Die Filme sind sowohl zeitgenössisch als auch historisch und erzählen davon, wie Menschen sich furchtlos in die tosenden Wellen der Geschichte stürzen und sie brechen –von den Protesten des amerikanischen Jazzmusikers Abbey Lincoln gegen die Ermordung des ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Kongo in Soundtrack to a Coup d’Etat bis zum Kampf der philippinischen Vizepräsidentin Leni Robredo gegen den diktatorischen Präsidenten Duterte in And So it Begins. Und nicht zuletzt die japanische Journalistin Shiori Itō, die in Black Box Diaries sowohl zur Detektivin als auch zur Protagonistin ihrer eigenen Geschichte wird, in der sie sexuelle Übergriffe überwindet und sich sowohl mit dem Chef des führenden japanischen Fernsehsenders als auch mit einem zutiefst konservativen System auseinandersetzt. Dieser Film hatte seine Weltpremiere bei CPH:DOX und gewann die allererste Ausgabe unseres neuen Human:Rights Awards.
Wir freuen uns darauf, das Programm der Dokumentale gemeinsam mit allen anderen Dokumentarfilmfans zu erkunden.