Der 8. März ist Internationaler Frauentag! Ein Tag, um Erfolge zu feiern, die Frauen* weltweit erreicht haben, aber ebenso um auf noch immer existierende Ungleichheiten aufmerksam zu machen. Lasst uns einen Blick auf großartige weibliche Storytellerinnen, feministische Perspektiven und inspirierende cross-mediale Projekte werfen!
Der 8. März ist Internationaler Frauentag – ein Tag, um Erfolge zu feiern, die Frauen weltweit erreicht haben, aber ebenso um auf noch immer existierende Ungleichheiten aufmerksam zu machen, die Stimmen von Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft zu stärken und feministische Perspektiven noch sichtbarer zu machen.
Der Ursprung dieses Tages geht auf das Jahr 1908 zurück, als die Sozialistische Arbeiterpartei in Amerika den ersten „Frauentag“ ins Leben rief, um für das Frauenwahlrecht zu kämpfen. Inspiriert von dieser Bewegung schlug die deutsche Sozialistin Clara Zetkin 1911 einen internationalen Aktionstag vor, was zu großen Protesten in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz führte. Der Tag wurde zu einer Plattform, um gleiche Rechte, bessere Arbeitsbedingungen und mehr politische Teilhabe zu fordern bis die Vereinten Nationen den 8. März offiziell als Internationalen Frauentag anerkannten und die weltweite Bewegung so stärkten und formalisierten. Seit 2019 feiert Berlin den Internationalen Frauentag als offiziellen Feiertag und ist damit das erste deutsche Bundesland, das dies eingeführt hat!
Trotz aller Fortschritte bleibt die Ungleichheit der Geschlechter in allen Bereichen der Gesellschaft präsent und fatal – sei es im sozialen Bereich oder in der Politik, in der Familienarbeit, im Bildungssystem oder in der Medizin – Frauen überall weiterhin strukturellen Benachteiligungen ausgesetzt. Vor allem auch am Arbeitsplatz.
2024 verdienen Frauen in Deutschland immer noch im Schnitt 16 % weniger pro Stunde als Männer, noch extremer ist die Ungleichheit im Kunst- und Unterhaltungssektor, wo Frauen durchschnittlich 21 % verdienen als Männer.
Doch Gleichberechtigung geht über Löhne und Führungspositionen hinaus – es geht auch darum, wessen Stimmen gehört werden. Über viele Jahre hinweg haben Männer die Erzählkunst dominiert und damit kulturelle Narrative in Literatur, Film und Journalismus geprägt. Frauen sind in diesen Bereichen noch immer unterrepräsentiert: Weniger weibliche Autorinnen landen auf den Bestsellerlisten, weniger Frauen haben das Sagen hinter der Kamera und die Finanzierung von weiblichen Projekten ist immer noch oft schwierig.
Aber: Feministische Autorinnen, Filmemacherinnen und Künstlerinnen kämpfen gegen dieses Ungleichgewicht an und erzählen komplexe, kraftvolle (intersektionale) Geschichten, die weit über Stereotype hinausgehen. Ihre Arbeit ist entscheidend, um neue Perspektiven zu schaffen und sicherzustellen, dass die Geschichten von Frauen authentisch und vielfältig erzählt werden.
Doch feministisches Erzählen darf sich nicht auf eine binäre Geschlechterperspektive beschränken. Geschlecht ist nicht nur Mann oder Frau – echte Repräsentation bedeutet auch, queeren*, nicht-binären* und trans* Personen mehr Sichtbarkeit zu geben. Ihre Erfahrungen sind in den Mainstream-Medien noch stärker marginalisiert.
Gleichzeitig muss Feminismus intersektional gedacht werden – denn Unterdrückung trifft nicht alle Frauen auf dieselbe Weise. Die Herausforderungen einer weißen Frau sind nicht dieselben wie die einer Schwarzen Frau oder Frau of Colour, einer geflüchteten Frau oder einer queeren Frau. An den Schnittstellen von Rassismus, Klassismus, Behinderung und Queerfeindlichkeit vervielfachen sich die Hürden und die Diskriminierung. Solange nur bestimmte Perspektiven gehört werden, bleibt die Macht über kulturelle Narrative in den Händen der Privilegierten.
Echte Gleichstellung erfordert Sichtbarkeit, Repräsentation und echte strukturelle Veränderung. Frauen müssen die Möglichkeit haben, ihre Geschichten zu erzählen, in ihren Bereichen zu führen und gleiche Chancen zu bekommen. Deshalb möchten wir einigen beeindruckenden weiblichen Storytellern und ihren fantastischen Projekte eine Bühne geben. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Professionen, nutzen andere Mittel des Storytellings und bringen vielfältige Perspektiven. Ihre Arbeiten erzählen Geschichten von Unterdrückung und Ungleichheit, ebenso aber auch von Empowerment, Sisterhood und dem kraftvollen Widerstand.
Erika und Tine, beide 81 Jahre alt und seit über 40 Jahren ein Paar, leben und arbeiten im Kunsthof Lietzen in Brandenburg. Eine berührende Dokumentation über Liebe, Kunst, Selbstbestimmung in der DDR und das Streben, den eigenen Idealen treu zu bleiben.
Mehr Informationen zu Therese Koppe und dem Film findest du hier!
Jamila (9), Rachel (11) und Faseeha (12) sind Teil der Berliner Rap-Crew @sisterqueens_berlin. Sie rappen über soziale Ungerechtigkeit und werfen wichtige Fragen zu Identität, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung auf – Strophe für Strophe definieren sie Feminismus neu.
Luci gründet eine Frauenfußballmannschaft im Flüchtlingslager Buduburam in Ghana. Trotz unterschiedlicher Vergangenheiten sind die Mädchen vereint durch Verlust und die Leidenschaft für das Spiel. Ihre erste große Herausforderung steht bevor – ein Spiel gegen eine renommierte Schule.
Jeden Monat versammeln sich Autor*innen in einem ruhigen Arbeitszimmer, um über zwei Bücher zu sprechen, die ihnen besonders am Herzen liegen – wie sie diese entdeckt haben, wie sie sie verändert haben und wie Lesen und Schreiben miteinander verwoben sind.
Tara Paighambari erzählt ihre bewegende Reise: Als Fünfjährige flüchtet sie mit ihrer Familie aus dem Iran nach Berlin. Trotz großer Herausforderungen baut sie sich ein erfolgreiches Leben auf. Ihre Geschichte ist ein Zeugnis von Liebe, Verlust und dem unbedingten Willen, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Tauche ein in die lebendige Welt von Maremoto, einer jungen mexikanischen Karikaturistin. Mit ihrer Kunst kämpft sie für gleiche Rechte, stärkt andere Frauen und setzt sich gegen patriarchale Strukturen ein.
Auch in diesem Jahr bringen wir auf der Dokumentale 2025 wieder starke weibliche Stimmen zusammen, die die Zukunft des Erzählens prägen und mitgestalten. Lasst uns weiterhin für mehr Sichtbarkeit einstehen, die Stimmen von Frauen* fördern, ihre Geschichten erzählen und strukturelle Hürden abbauen.